Noëmi Waysfeld - Songs an einem Sommerabend 2019 in Würzburg

Noemi Waysfeld „Songs an einem Sommerabend“

Noëmi Waysfeld & Blik

Der neue Star aus der Pariser Liedermacherszene.

Eine rasante Verschmelzung kultureller Hintergründe: Waysfeld ist Sängerin, Poetin, Entdeckerin und tief vertraut mit den Gesängen Vertriebener und Entwurzelter in ganz Europa und wechselt spielend zwischen Kulturen, Repertoires und Sprachen. Mit ihrem kongenialen Trio Blik entführt uns die Pariserin nach Lissabon und interpretiert die Sehnsucht des Fado neu – auf Jiddisch.

Noëmi Waysfeld wechselt spielend zwischen Kulturen, Repertoires und Sprachen und erfindet sich – fern aller akademischer Traditionen – stets neu. Ihre tiefe, gefühlvolle Stimme unterstreicht die dramatische Kraft ihrer Interpretationen und entführt uns in unbekannte und vergessene Traditionen.

Schon von Kindesbeinen an vertraut mit Jazz, klassischer und traditioneller Musik, war es vor allem Noëmis ältere Schwester, die ihr schon früh den Gesang nahebrachte – sogar noch bevor sie ihren Unterricht am Violoncello begann.

Doch zunächst war es die Theaterbühne, die Noëmi in Scheinwerferlicht lockte. Sie wurde von Marie Laborit unterrichtet, bevor sie sich beim Cours Blanche Salvant und Cours Simon weiterbildete. Zwei bedeutende Persönlichkeiten der Theaterwelt, Catherine Hirsch und Pauline Macia, zählen zu ihren Mentoren. Auch entdeckte sie ihre Leidenschaft für Sprachkulturen und begann ein Studium des Jiddischen an der IANLCO und des Russischen an der Sorbonne.

2009 erst machte Noëmi mit der Gründung ihres Quartetts Blik die Musik zum endgültigen Dreh- und Angelpunkt ihres Schaffens. Für das Debüt-Album Kalyma adaptiert sie russische Gefangenenlieder der Stalin-Ära. In Verbindung mit jiddischen Chansons schafft sie ein Meisterwerk, das „Jazzattitüde mit Shtetl-Hinterhof, Orientalismen und Mediterranes mit dem Blues der sibirischen Steppen“ (Mathias Bäume) vereint. An diesen Erfolg knüpft sie 2015 an: Für das Album Alfama überträgt sie legendäre Fados, den portugiesischen Blues, ins Jiddische.

Das Trio Blik besteht aus Akkordeonist Thierry Bretonnet, Florent Labodiniere an der Gitarre/Oud und Bassist Antoine Rozenbaum. Auch hier ist ein facettenreiches Spektrum an Musikstilen vereint. Von der Musette, über italienische Folklore bis zu Roma-Traditionen, arabischen Klängen und immer wieder dem Jazz wetteifern die Musiker wagemutig in diesen Liedern, die zum Tanzen und Weinen bringen, Lieder, die geformt sind von der Seele des Sklaven, vom Jazz, von der mediterranen Sphäre und der jiddisch-russischen Folklore.

Die dritte CD dieser Formation wird 2019 erscheinen und trägt den Titel Zimlya, „Erde“ auf Russisch. Das Album soll das Triptychon der "Exil"-Arbeiten abschließen – das erste Album, Kalyma, hat dabei eine männliche Perspektive, der Nachfolger Alfama die weibliche Perspektive dargestellt. Zimlya ergründet nun das "innere Exil" ohne Geschlecht, Grenzen oder Geographie und wirft einen intimen Blick auf die damit verbundenen Emotionen: Wie sich das Exil anfühlt, wie man versucht, es zu überwinden und sich daraus zu befreien. Neben dem Russischen kündigt auch die französische Sprache die Rückkehr in heimische Gefilde an, zurück von der emotionalen Sprache des Jiddischen. Die Worte beruhigen und besänftigen die suchenden Seelen und zeichnen eine innere Landschaft, in der alles möglich ist: Einen immateriellen Zufluchtsort, ein Gesang, der als Balsam für die Seele dient und unsichere Füße auf dem festen Erdboden verankert.

Waysfeld kommt zum ersten Mal zu den „Songs“.


Karten für die Songs an einem Sommerabend 2019 am 14. / 15. Juni in Würzburg im Park des Klosters Himmelspforten gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen und online beim Studio für Veranstaltungen.